Überwiegende Baualtersklassen

Laut Wärmeplanungsgesetz sollen die überwiegenden Baualter der Siedlungsgebiete baublockbezogen dargestellt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass es sich um eine baublockbezogene Zusammenfassung handelt. Einzelne Gebäude in einem Baublock können sich daher von den Angaben im Baublock unterscheiden.

Die Karte dient als Grundlage für darauf aufbauende Planungen im Rahmen der Aufstellung des Wärmeplans. Beispielsweise weisen ältere Gebäude insgesamt höhere Energieverbräuche auf als jüngere Gebäude.

Kartierte überwiegende Baualter

Bearbeitungsstand: 04.11.2024
Datenquelle: Eigene Erfassung 2024

Das Baualter und der Gesetzgebungsprozess bzgl. Energieeffizienz im Gebäudebereich

Auf Basis des Baualters kann sehr gut auf die Energieverbräuche geschlossen werden. Denn durch den Gesetzgeber wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder neue Gesetze und Verordnungen erlassen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen.

Begonnen hat der Prozess mit der ersten Ölkrise im Jahr 1973. Sie hat gezeigt, wie verwundbar Deutschland durch die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen ist. Wegen ihr wurde 1974 das Energiesicherungsgesetz beschlossen, woraufhin 1977 die 1. Wärmeschutzverordnung (WSV) in Kraft getreten ist. Sie hat zum ersten Mal energetische Mindest-Anforderungen an Neubauten gestellt. Ein ausschweifender Energieverbrauch und der Verschwendung von Rohstoffen sollte so Einhalt geboten werden. Die Wärmeschutzverordnung ist dann 1984 und 1995 fortgeschrieben worden. Dabei wurden stets höhere energetische Anforderungen an Neubauten gestellt. 2002 wurde sie von der Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst. Auch diese wurde in den Folgejahren fortgeschrieben und durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) ergänzt. Die EnEV und das EEWärmeG wurden dann im Jahr 2020 zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammengefasst. Auch dieses wurde in der Zwischenzeit bereits fortgeschrieben.

Typische Energieverbräuche

Durch die Gesetzgebung und die Verordnungen zum Energieverbrauch lassen sich die tyischen Verbräuche nach Baualter klassifizieren. Ältere Gebäude weisen in dem Zusammenhang meist höhere Verbräuche auf als neue. Typische Verbräuche sind beispielhaft in der folgenden Tabelle dargestellt.

Auszug spezifischer Heizenergiebedarfswerte und Brauchwarmwasserbedarfswerte für Wohngebäude in kWh/m²*a

Baualter

EZFH

MFH

bis 1918

113

98

1919 - 1948

103

94

1949 - 1978

93

86

1979 - 1994

87

80

1995 - 2009

62

67

2010 - 2020

48

43

2021 - 2035

39

42

Quelle: Leitfaden Wärmeplanung, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

20. Dezember 1974

Energiesicherungsgesetz
Wegen der hohen Einfuhrabhängigkeit bei Erdöl, Erdölerzeugnissen und Erdgas und der Ölkrise 1973 wird das Energiesicherungsgesetz beschlossen.

20. Dezember 1974

01. November 1977

1. Wärmeschutzverordnung (WSV)
Auf Basis des Energiesicherungsgesetzes tritt die 1. WSV in Kraft.

01. Januar 1984

2. Wärmeschutzverordnung (WSV)
Die 1. WSV aus 1977 wird verschärft.

01. Januar 1984

01. Januar 1995

3. Wärmeschutzverordnung (WSV)
Die 2. WSV aus 1984 wird nochmals verschärft.

01. Februar 2002

1. Energieeinsparverordnung (EnEV)
Die EnEV führt die WSV und die Heizungsanlagen-Verordnung (HeizAnlV) zusammen und erweitert die energetischen Vorgaben.

01. Februar 2002

01. Januar 2009

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
Mit dem EEWärmeG treten weitere Vorgaben zur Nutzung von erneuerbaren Energien beim Heizen in Kraft.

01. Mai 2014

Große Novelle der EnEV
Die Vorgaben der EnEV werden 2013 mit Wirkung zu 2014 deutlich verschärft. Die Vorgaben werden 2016 darüber hinaus nochmals erweitert, beziehen sich aber noch auf die große Novelle 2013/2014.

01. Mai 2014

01. November 2020

Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Zusammenfassung der EnEV und des EEWärmeG im neuen GEG.

Welche Sanierungsmaßnahmen sind für mein Gebäude sinnvoll?

DIese Frage lässt sich pauschal schwer beantworten, da sich die effizienteste Maßnahme je nach Gebäude unterscheidet. Grundsätzlich lohnen sich Maßnahmen wie Heizung, Lüftung und gegebenenfalls sommerlicher Wärmeschutz bei allen Baualtersklassen. Sollte das Baujahr ihres Gebäudes vor 1995 liegen, könnten sich zusätzliche Maßnahmen wie eine Gebäudehüllensanierung für Fenster, Fassanden und Dach lohnen.

Auf der rechten Seite sind einige weiterführend Links zum Thema Sanierungen, die Sie als Startpunkt nutzen können. Einen konkreten und durch Experten ausgearbeiteten Maßnahmenplan können Sie durch den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erhalten.

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